Die Literatur des amerikanischen Südens hat nicht erst durch die Aufarbeitung der Niederlage der Konföderation im Bürgerkrieg von 1861 -1865 einen verspäteten Aufschwung in der Southern Renascence erlebt. Vielmehr erweist eine Analyse der Literatur des Südens, daß sich bereits von den frühesten Anfängen der Besiedlung an eine Tradition der geschichtlichen Reflexion und der literarischen Transformation des Historischen herausgebildet hat.
Die vorliegende Untersuchung verfolgt die Entwicklung dieser Traditionslinie von den frühen Berichten John Whites und Captain John Smiths im 16. und frühen 17. Jahrhundert zu den Schriften William Byrds und Thomas Jeffersons im 18. und dem Romanschaffen William Gilmare Simms’ und George Washington Cables im 19. Jahrhundert bis hin zu Robert Penn Warrens Beschwörung der Vergangenheit in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Alle Schriftsteller des Südens versuchen vor dem Hintergrund des Spannungsverhältnisses von Geschichte und Mythos ihr eigenes historisches Handeln einzuordnen und damit die Umrisse ihrer jeweiligen südstaatlichen Identitätsvorstellungen herauszuarbeiten.
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