Prämissen physikalischer Erfahrung

Zur Helmholtzschen Kritik des Raum-Apriorismus und zur Newton-Marxschen Kritik des antiken Atomismus

Wahsner, Renate


Ausgehend von der Überzeugung, daß der Begriff der physikalischen Erfahrung - in seiner Spezifik als wissenschaftliche Erfahrung - zu den schwierigsten und bislang noch am wenigsten erkundeten gehört, stellt sich dieses Buch das Ziel, anhand dreier klassischer Kritiken einige Voraussetzungen zu untersuchen, auf denen physikalische Erfahrung beruht, und so aus philosophie- und wissenschaftshistorischer sowie epistemologischer Sicht einzelne Aspekte des Begriffs der physikalischen Erfahrung zu diskutieren, mithin die Problematik, die dem Übergang von der physikalischen Idealität in die sinnlich-gegenständliche Realität inhärent ist, zu thematisieren.
Im ersten Teil wird der von v. Helmholtz in der Auseinandersetzung mit Kants Raum-Zeit-Apriorismus konzipierte Zusammenhang von Geometrie und Erfahrung aus der Sicht der heutigen Erkenntnis kritisch analysiert.
Im zweiten Teil wird das Denkprinzip des Atomismus in seiner Bedeutung für den physikalischen Erfahrungsbegriff untersucht.
In einer Marginale zur Systemtheorie werden die in den beiden Studien gewonnenen Erkenntnisse im Rahmen gegenwärtiger Diskussionen geprüft und die newtonisch-atomistische Zerlegung der Welt in Raum und Materie als ein die physikalische Erfahrung ermöglichendes Denkprinzip erwiesen – ein Denkprinzip, das als Prämisse physikalischer Erfahrung ebenso erforderlich ist wie eine bestimmte der physikalischen Dynamik vorauszusetzende Geometrie als eine physikalische Meßerfahrung (erst) ermöglichende Raumstruktur.

Prof. Dr. Renate Wahsner studierte von 1956-1961 an der Humboldt-Universität zu Berlin Philosophie und im Nebenfach Physik und Mathematik. Bis Anfang der siebziger Jahre lehrte sie am Institut für Philosophie der Humboldt-Universität, seit Mitte der siebziger Jahre war sie in der Forschung an der ehemaligen Akademie der Wissenschaften der DDR tätig, zunächst am Zentralinstitut für Astrophysik, später am Einstein-Laboratorium für Theoretische Physik. Sie arbeitet über erkenntnistheoretische Grundlagen der Physik und deren Geschichte sowie über das Verhältnis philosophischer Systeme, insbesondere derer der klassischen Philosophie, zur Naturwissenschaft. Die Ergebnisse schlugen sich in einer Reihe von Publikationen nieder, so z.B. in den Schriften Mensch und Kosmos – die copernicanische Wende, Berlin 1978, Das Aktive und das Passive. Zur erkenntnistheoretischen Begründung der Physik durch den Atomismuns – dargestellt an Newton und Kant, Berlin 1981, Newton und Voltaire. Zur Begründung und Interpretation der klassischen Mechanik, Berlin 1980, Physikalischer Dualismus und dialektischer Widerspruch. Studien zum physikalischen Bewegungsbegriff, Darmstadt 1989 (die beiden letztgenannten Titel gemeinsam mit dem theoretischen Physiker H.-H. v. Borzeszkowski).


Inhalt:

Vorwort
  1. Das Helmholtz-Problem oder Zur physikalischen Bedeutung der Helmholtzschen Kant-Kritik
    1. Helmholtz’ Stellung zu Kant
    2. Der sinnesphysiologische Ausgangspunkt
    3. Zum Ursprung der geometrischen Axiome
      1. Helmhotz’ und Riemanns Zugang zur Geometrie-Kritik
      2. Sinnesphysiologische oder physikalische Apriorität des Raumes
      3. Empirische und transzendentale Geometrie
    4. Über den Zusammenhang von Zählen und Messen
    5. Das Helmholtz-Problem
  2. Nicht die Einzelheit herrscht in der Natur der Dinge. Zum Wissenschaftsprinzip des kollektiven Individuums
    1. Einleitung
      Hegel und das epistemologische Grundproblem der messenden und rechnenden Naturwissenschaft
    2. Marx’ Negation des Prinzips des isolierten Individuums
    3. Newtons Negation des Prinzips des isolierten Individuums
    4. Marginale zur Systemtheorie aus der Sicht des Newton-Marxschen Wissenschaftsprinzips
    5. Die naturwissenschaftliche und die naturphilosophische Weise, den Widerspruch einzuschließen
    6. Schlußbemerkung
Literatur



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