Aufgrund der ethnischen Vielfalt und der Topographie des Landes, die von der Küstenwüste über das Andenhochland bis in das Amazonashochbecken reicht, gehört die tradierte Volksmedizin Perus zu den facettenreichsten der Erde. Das Buch stellt nicht nur die wichtigsten Heilmethoden (z.B. das mesa-Ritual, das Kokaorakel, die Meerschweinchenreinigung, Ayahuasca-Sitzungen) und indigene Krankheitstypen (z.B. der susto) vor, sondern leistet im Sinne einer kulturvergleichenden Psychotherapieforschung auch einen Beitrag dazu, die "Funktionalität" der ethnischen Heilsysteme plausibel zu machen. Die Integration historischer Elemente, lokaler Varianten und transkultureller Vergleiche läßt ein abgerundetes Bild einer Volksmedizin entstehen, welche zwei Drittel der Bevölkerung des Landes versorgt. Mehrere Feldforschungen haben das Material für diese Studie geliefert, in der zahlreiche Arbeiten des Autors aus den Jahren 1986 bis 1996 vereint sind.