(Soziale Arbeit aktuell in Praxis, Forschung und Lehre; Band 4)
Lesbische und schwule Jugendliche werden von der Jugendhilfe ignoriert, bestenfalls "vergessen".
In diesem Sammelband wird erstmals auf die dringende Notwendigkeit der Öffnung von Jugendhilfe für das Themenspektrum der gleichgeschlechtlichen Orientierung hingewiesen. Dieser kaum wahrgenommene Zusammenhang zeigt auf, daß es drängende Bedürfnis- und Problemlagen von Jugendlichen und jungen Heranwachsenden gibt, die sich erst aus der Perspektive ihrer geschlechtlichen Orientierung heraus erschließen und verstehen lassen. Sozialwissenschaftlich orientierte Jugendforschung steht auch diesbezüglich noch am Anfang und selbst die sogenannten "Gender Studies" zeigen sich diesem Kontext gegenüber noch sehr verschlossen.
Die praxisbezogenen Beiträge in diesem Band beziehen sich auf erste Institutionalisierungsprozesse im Bereich Jugendhilfe und gleichgeschlechtliche Orientierung; ein empirischer Beitrag weist auf die belegbare Relevanz von Hilfs- und Unterstützungsmaßnahmen für Jugendliche mit gleichgeschlechtlicher Orientierung hin. Die theoriebezogenen Beiträge zeigen ein argumentatives Grundgerüst für Unterstützungsangebote im Rahmen der offenen Jugendarbeit und der Jugendsozialarbeit auf. Biographische Notizen aus der Innenwelt eines von psychosozialen Krisen Betroffenen, dem diese Hilfen versagt blieben, schließen den Band ab, an dem neun Autorinnen und Autoren mitgewirkt haben.
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