"Du hältst mir die Schlüssel hin, die Türen zu öffnen ..."

Eine Begegnung zwischen einer Ethnologin und Frauen mit einer Körperbehinderung

Edith Wolber


Auf der Suche nach den spezifischen Lebensbedingungen von Frauen mit einer Körperbehinderung gerät die Autorin, Ethnologin und Krankenschwester, sehr schnell an ihre eigenen Grenzen. Sie muß erkennen, daß die im akademischen Betrieb, aber auch die innerhalb der medizinischen Institutionen wirksamen Vorurteile gegenüber exotisch oder somatisch anderen Menschen, unreflektiert sind, die eigenen Denkgewohnheiten mitbestimmen und die unbewußt wirksamen normativen Vorstellungen vom 'gesunden' und 'kranken' Körper beeinflussen.
Der verächtliche Diskurs der Fachleute, der bei genauerem Hinsehen die Angst des 'gesunden' und 'normalen' vor dem ''kranken' und 'anormalen' zum Ausdruck bringt, steht in völligem Gegensatz zu dem lebensbejahenden Wissen der körperlich anderen Frauen, die für die Forscherin in den Begegnungssituationen ihr Fremd-Sein, nicht aber ihr Anrecht auf Anders-Sein verloren haben.
"Du hältst mir den Schlüssel hin, die Türen zu öffnen ..." ist deshalb auch ein Plädoyer für die Darstellung der prozeßhaften Aspekte einer Forschung, bei der sich die beiderseitige Wahrnehmungsveränderung und das Erkennen-Können im Dialog entwickeln.


Inhalt:

Prolog
  1. Theoretischer Bezugsrahmen
    1. Meine subjektive Verstrickung mit dem Thema
    2. Annäherung durch Erinnerung
  2. Methodische Überlegungen
    1. Sein als Verantwortlichsein. Überlegungen zu einem erweiterten Diskurs wissenschaftlicher Arbeitsmethoden
    2. Kriterien einer sich verantwortlich fühlenden Wissenschaft
      1. Überlegungen zur Aufhebung der strukturellen Verantwortungslosigkeit
      2. Von der Forderung nach der Subjektwerdung wissenschaftlicher Akteure und der Wissenschaft
      3. Die Wahrheitsfrage muß neu gestellt werden
        1. Von der empirischen Wahrheit ...
        2. ... zur Erfahrung als Wahrheitskonstruktivum
  3. Plädoyer für eine dialogische hermeneutische Ethnologie versus einer Kultur des Schweigens
    1. Von der hermeneutischen Idee ...
    2. ... zum praktizierten Dialog
  4. Die akademische Begegnung mit dem Fremden ist wie Besinnung auf Natur ohne Natürlichkeit
    1. Immer davon reden, aber nie daran denken – Der Andere bin auch ich
    2. Das somatisch 'Pathologische' als das anstrengende Fremde
    3. Die Idee des Unbewußten in Wissenschaft und Kultur
  5. Erfahrbarmachung von Lebensgeschichte durch den autobiographischen Ansatz
    1. Die Annäherung an autobiographische Arbeiten unter dem Aspekt von 'Stigma' und 'Devianz'
  6. Perspektiven einer feministischen Anthropologie
    Exkurs: Differenz oder Gleichheit? – eine falsche Alternative
    1. Schreiben und sprechen Frauen anders?
    2. Von den Folgen einer veränderten Wahrnehmungsfähigkeit
  7. Vom 'Körperwissen' im verächtlichen Diskurs der Fachleute zur 'Leiberfahrung' von Frauen mit einer Körperbehinderung
    Sequenzen:
    1. Wenn die Verläßlichkeit des Körpers nicht mehr gegeben ist
    2. Vom langen Weg der Selbsterfahrung zur Selbsterkenntnis
    3. "Mein Gefängnis hat viele Mauern"
    4. "Kein Ort Nirgendwo" – wir Frauen mit Körperbehinderung sind von der Frauenbewegung vergessen worden
    5. "Mein Gedächtnis ist mein Körper. Mein Körper ist löchrig". Die Einschreibungen von Gewalt am Körper wahrnehmen lernen
    6. "Wir haben das Recht auf Opposition!" Vom Reden über das Recht auf Anders-Sein. Widerworte gegen R. von Weizsäckers Behauptung: "es ist normal verschieden zu sein"
    7. Ob Mann, Kinder oder keine – auch wir entscheiden alleine!
    8. Von der Sehnsucht nach Autonomie trotz Pflegeabhängigkeit
    9. "Zugeben, daß Behinderung und Krankheit schwer zu ertragen sind, heißt nicht, daß sie gänzlich negative Erfahrungen sind, daß sie sinnlos sind" – Vom Sprechen über Sinn
    10. "Wie's mir geht? Heute schlechter als gestern, aber besser als morgen" – Vom Sprechen über den progressiven Verlauf
    11. "Wann soll ich aufhören zu atmen?" – "Wenn du keine Kraft mehr hast, dann sollst du aufhören zu atmen!"
Epilog
Anmerkungen
Bibliographie


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