Peter Haerlin
In der Sackgasse, in der unser Leistungssystem steckt, ist eine Sehnsucht nach teilhabendem Bewußtsein entstanden. Wissen und Erlebnisformen, die viele heute interessieren, gehören ihm an: Ökologie, Denken in Systemen und Zirkelabhängigkeiten, Mythos, Schamanismus, kosmische Sexualität, Trance, Meditation. Nach ihrer Weltsicht ist das Universum eine große Bewegung, seine einzelnen Gestalten sind Wellen, Kreise, festere Figuren im Strom. Das Teil ist im Ganzen, das Ganze im Teil. Solche Anschauungen formulieren, was wir auch als Gefühl in der Praxis wieder suchen, das Lebensgefühl partizipierenden Bewußtseins.
Die Träume haben wieder ein Reservat in den psychotherapeutischen Praxen. Mythen sind wiedergekehrt. Menschen sprechen mit Tieren und Pflanzen, als wären sie Menschen. Im Zentrum der medizinischen Apparatur werden mit Reanimierten uralte Todeserfahrungen wiederbelebt. Sind solche Erfahrungsmöglichkeiten nur Nischen für den Einzelnen? Ist vieles nur Nostalgie? Könnte ein sanftes Bewußtsein so durchschlagend werden, daß es das Leistungsbewußtsein aufhebt?
Das teilhabende Bewußtsein ist der Versuch, das Machbare für das Selbstgegebene aufzugeben. Es ist getragen von seiner Art wahrzunehmen, vom Körper, von seinem Raum und seiner Zeit, vom Traum, von der konstruktiven Trance, von Feldern der Transformation, vom Tod.
Die in diesem Buch dargelegten Beschreibungen und Gedanken sollen dem Einleben in die Teilhabe und der Überwindung unseres Leistungssystems dienen, das unsere Geschichte auf allen Lebensgebieten geprägt und die tragende weibliche/ Substanz der Welt fast ganz vernichtet hat.
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